Fachwerkhäuser, Gradierwerk, Grenzmuseum – die Geschichte des Heilbades Bad Sooden-Allendorf wird bei einem Kurzurlaub an jeder Ecke sichtbar. Gute und schlechte Zeiten gab es wie überall, Besucher begegnen ihren Spuren heute noch, wenn auch Romantik, Gesundheit und Wellness an erster Stelle der Urlaubsfreuden in Nordhessen stehen.
Aus dem 8. Jahrhundert stammt die erste Erwähnung der Stadt, jene Urkunde handelte von einer Schenkung Karl des Großen an das Kloster Fulda. Auch darin ging es bereits um Salzquellen, Salzpfannen und um den Salzhandel im heutigen Stadtgebiet von Bad Sooden-Allendorf.
Bürger kamen durch den Salzhandel zu Wohlstand und Reichtum und konnten sich dadurch prunkvolle Fachwerk-Häuser bauen, die bis heute das Stadtbild bestimmen. Bad Sooden-Allendorf legt Wert darauf, die prächtigen alten Häuser zu erhalten, bilden sie doch die schönste Kulisse für Märkte, Stadtfeste und Stadtbummel.
8. Jh:
Erste urkundliche Erwähnung: In einer Urkunde aus der Zeit zwischen 776 und 779 wird berichtet, dass Karl der Große dem Kloster Fulda in dem Ort Westera Salzquellen und Salzpfannen, hörige Salzarbeiter sowie Markt, Tribut und Zoll geschenkt habe, dass von einigen Höfen und Hörigen Abgaben zu leisten seien, und wöchentlich ein Karren Salz an das Kloster zu liefern sei.
1218:
Allendorf erhält Stadtrechte
Mitte des 13. Jh:
Errichtung der Stadtmauer und der Türme
14. Jh:
Bau des Ratshofs in Allendorf, heute das älteste Gebäude in Bad Sooden-Allendorf
Um 1555:
Das Salzwerk zählt zeitweise zu den bedeutendsten Salinen in Deutschland
1568:
Magister Johann Rhenanus, Pfarrherr und Salzgrebe (Leiter des Salzwerks), schreibt die „Salzbibel“, ein daraufhin weit verbreitetes Buch mit über 2.000 Seiten über alles Wissen über das Salz
1601:
Bau des ersten Gradierwerks (von insgesamt 14)
1637:
Zerstörung von Allendorf während des 30jährigen Krieges
1638:
Bau des Gradierwerks Nr. 5, das noch heute besteht
1705:
Bau des Södertors, in dem sich heute das Salzmuseum befindet
1818:
Bau des ersten Sole-Badehauses
1866:
Anschluss an Preußen, Wegfall des Salzmonopols und Preisverfall, Verarmung der Stadt. Fokussierung auf die heilende Wirkung von Sole und Salz
1. Juni 1881:
Gründung des Heilbads
1891-94:
Schloss Rothestein wird gebaut
1906:
Zum letzten Mal wird Salz gesiedet – seitdem nur noch beim Brunnenfest
1929:
Bad Sooden und Allendorf schließen sich zu einer Stadt zusammen
1952:
Die Grenze zur DDR wird komplett abgeriegelt, nur wenige Kilometer von der Innenstadt entfernt trennen Grenzzäune und Wachttürme Hessen von Thüringen.
1970er Jahre:
Eingemeindung von Ahrenberg, Dudenrode, Ellershausen, Hilgershausen, Höfe-Weiden, Kammerbach Kleinvach, Oberrieden und Orferode
1989:
Öffnung der innerdeutschen Grenze
1991:
Eröffnung des Grenzmuseum Schifflersgrund
2005:
Eröffnung der WerratalTherme
2007:
Bau des Kultur- und Kongresszentrums